So, nun ist es so weit, die Stunde der Wahrheit rückt näher. Am Freitag werden wir nun erfahren, ob wir jemals gemeinsame Kinder haben werden. Die letzten Wochen waren keine einfache Zeit. Manchmal konnten wir uns zermürbt von Zweifeln nur noch aneinander festhalten, wir haben viel geredet und wissen nun vor dem entscheidenden Tag zumindest eines: Das Beste, was uns in unserem Leben passiert ist, das sind wir, dass ist die Tatsache, dass es ein „uns“ gibt und dass wir wissen, die Liebe für’s Leben gefunden zu haben.
In zwei Tagen wird dennoch nichts mehr wie vorher sein. Egal, wie die TESE ausgeht, sie wird unser Leben entscheidend beeinflussen. Aber nicht unsere Liebe. Wenn diese ganze Aktion ein Gutes hat, dann, dass sie uns fest zusammengeschweißt hat. Ich weiß, wir werden es schaffen, egal, was die Zukunft nun bringen wird.
Aber was wird uns dieses gemeiname Leben bringen?
Ein Leben ohne Kinder?
Ein Leben mit Kindern, die nicht von meinem geliebten Schatz sind? Kann ich mir das vorstellen? Kann vor allem er sich das vorstellen?
Monate voller weiterer zermürbender Warteschleifen: die Hormone, die erste ICSI, vielleicht ein paar Kryos, die zweite ICSI, die dritte ICSI… ? Wird es eine zermürbende Reise, die vielleicht auch wieder genau da endet: Ein Leben ohne Kinder?
Wie groß sind unsere Chancen? Sind sie nicht eigentlich vernichtend klein? Was ist das für eine wahnsinnige Kraft, die uns hier antreibt. Die Paare mit Kinderwunsch dazu bringt, all diese körperlichen und seelischen Strapazen auf sich zu nehmen?
„Die Bedeutung der Zukunft für die Gegenwart liegt in
den gewaltigen Energien, die die Hoffnung in den Köpfen
und Herzen der Menschen freisetzt.“
Dr. Carl Peter Fröhling (*1933), deutscher Germanist, Philosoph und Aphoristiker
Dazu habe ich nichts mehr hinzuzufügen. Bis hierher schon mal vielen Dank an euch alle für eure Unterstützung, aufbauenden Worte, Gedanken und Liebe.
~Konny