Da ich zu dem Artikel „Samenflüssigkeit wichtig für Einnistung der Eizelle“ vom Januar 2005 immer wieder Nachfragen bekommen habe, ob dieser Zusammenhang mittlerweile erwiesen ist, hab ich mal bei der Universität in Heidelberg nachgefragt. Die angekündigte Studie wurde mittlerweile durchgeführt und wird in Kürze auch veröffentlicht. Hier gibt es aber schon mal die ersten Ergebnisse:
Ziel der Studie war, herauszufinden ob bei einer IVF oder ICSI die Zugabe von Samenflüssigkeit in die Vagina oder die Gebärmutter nach der Punktion einen positiven Effekt auf die Zahl der Einnistungen und erfolgreichen Schwangerschaften hat. Dafür wurde eine doppelblinde (keiner der Beteiligten wusste, wer in welcher Behandlungsgruppe ist) Studie durchgeführt, die Kontrollgruppe bekam ein Placebo.
Die Teilnahme an der Studie war pro Teilnehmerin auf einen Behandlungszyklus beschränkt. 31 der 168 Patientinnen konnten nicht an der Studie teilnehmen, da zum Beispiel wegen einer schlechten Befruchtungsrate kein Transfer stattgefunden hat. Von den restlichen 137 Teilnehmerinnen bekamen 70 das Placebo und 67 die Samenflüssigkeit ihrer Partner. In der Placebo Gruppe wurden 25,7% (18 von 70) der Frauen schwanger, in der Gruppe mit der Samenflüssigkeit waren es 37,3% (25 von 67). Das bedeutet eine Steigerung von 45%.
Pilotstudie bedeutet übrigens, dass der Effekt streng genommen (noch) keinen wissenschaftlichen Beweis darstellt. Grund dafür war die geringe Teilnehmerzahl (n=168). Für ein signifikantes Ergebnis wäre eine Teilnehmerzahl von ca. 450 Patientinnen notwendig. Dennoch lässt die Studie schon jetzt einen deutlich positiven Einfluss von Samenflüssigkeit auf die Einnistung vermuten.
Wer sich für die komplette Studie interessiert, kann mir gern eine Email schreiben.